Stolpergefahr: Braunschweig soll seine Bordsteine absenken

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Bordsteinabsenkung am John-F.-Kennedy-Platz. Foto: Stadt Braunschweig
Bordsteinabsenkung am John-F.-Kennedy-Platz. Foto: Stadt Braunschweig | Foto: Stadt Braunschweig

Braunschweig. Um den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen gerecht zu werden, hat die CDU beantragt die Bordsteine abzusenken. Erste Testläufe haben allerdings ergeben, dass es schwer ist, eine pauschale Lösung zu etablieren, da die Anforderungen abhängig von der Art der Behinderung sind. Darüber diskutierte heute der Bauausschuss.


In Braunschweig werden derzeit standardmäßig Bordsteinabsenkungen für Fußgängerübewege nur auf ein Niveau von circa 2 bis 3 Zentimetern über der Straße abgesenkt.Dabei besteht grundsätzlich die Diskrepanz zwischen den Interessen von sehbehinderten Menschen (ein möglichst hoher Absatz, um eine fühlbare Rückmeldung zu geben) und Personen mit Gehbehinderung (möglichst kein Absatz, um diesen einfach überschreiten zu können).

Am John-F.-Kennedy-Platz wurde im Zuge von Umbaumaßnahmen nun ein anderweitiges Konzept umgesetzt: die dortige Ausführung senkt nahezu auf das Straßenniveau ab und nutzt Signalsteine, um für Sichteingeschränkte den Übergang vom Fußweg zur Straße kenntlich zu machen - dies stellte die Verwaltung im heutigen Bauausschuss vor. Durch die niveaugleiche Absenkungen fällt es Rollatornutzern, Rollstuhlfahrern und Kinderwagen leichter, die Straße zu queren. Die Signalsteine bieten auch für Sichteingeschränkte einen angemessene "Merkbarkeit" zur Straßengrenze.

Daher sollte diese Variante nun zum Standard für zukünftige Umbauten werden. Standardmäßig würden dannkünftig bei Umbauten die Fußgängerquerungen an nutzerstarken Orten gemäß den erfolgten Ausführugen am John-F.-Kennedy-Platz umgesetzt und nur in Ausnahmen davon abgewichen.

Behindertenbeirat beteiligt sich


Parallel zur Erarbeitung desUrsprungsantrages hat die CDU zusammen mit Behindertenbeirat und Verwaltungnoch an einer weiteren Variante gearbeitet.Die dabeierarbeitete "Braunschweiger Lösung" ermöglicht bei gesicherten Überwegen eine Teilung des Überweges, so dass beide Nutzergruppen ihre jeweiligen Interessen erfüllt sehen. Durch die standardmäßige Umsetzung der neuen Ausgestaltung soll ein weiterer Baustein auf dem Weg zur inklusiven Stadt Braunschweig umgesetzt werden.

Nun ist es am Rat der Stadt sich für eine Variante zu entscheiden. Dafür hat er Gelegenheit am 24. April auf seiner nächsten Sitzung.


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