Über 1.500 Patientenübergriffe - Wie sicher ist das Klinikum?

von Nick Wenkel


Das Klinikum Braunschweig berichtet über die Zahl der Übergriff in den vergangenen vier Jahren. Symbolfoto: Alexander Panknin/Archiv
Das Klinikum Braunschweig berichtet über die Zahl der Übergriff in den vergangenen vier Jahren. Symbolfoto: Alexander Panknin/Archiv

Braunschweig. Gewalt in der Notaufnahme: Absolutes Tabu oder traurige Gewissheit? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Sozialausschuss in seiner gestrigen Sitzung. Vorausgegangenen war eine Anfrage der AfD-Fraktion, durch die geklärt werden sollte, wie viele Übergriffe es in den Braunschweiger Kliniken in den vergangenen Jahren gab. Die gute Nachricht: Nur etwa jedes 171. Mal sei es seit 2013 zu Gewalt-Aktionen gekommen.


Bereits seit 2013 werden für das Städtische Klinikum Braunschweig Meldungen zu Übergriffen systematisch erfasst und ausgewertet, erklärte Dr. Brigitte Buhr-Riehm, Leiterin des Braunschweiger Gesundheitsamtes, in der gestrigen Sitzung. Ab 2015 wurde demnach ein Projekt aufgelegt, einen Handlungsleitfaden für betroffenes Personal zu erstellen. Seit diesem Jahr gebe es auch monatliche Deeskalationstrainings für Beschäftigte, die anfangs mit Unterstützung des Gemeinde-Unfallversicherungsverbands (GUV), inzwischen von eigenen Deeskalationstrainern monatlich durchgeführt werden. Seit Ende 2017 seien zwei Fachkräfte für Psychiatrie als Deeskalationsmanager vollschichtig freigestellt.

Nur 0,0016 Prozent


Für alle Bereiche des Klinikums seien zwischen Juni 2013 und Dezember 2017 insgesamt 1.513 Meldungen zu Patientenübergriffen eingegangen. Doch was zunächst erst einmal viel klingt, berücksichtigt man, dass derzeit rund 4.000 Mitarbeiter am Klinikum angestellt sind, zeigt sich im Vergleich zu der Gesamtzahl an Behandlungsfällen als ehergering. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum nämlich rund 259.000 Fälle bearbeitet, 200.000 ambulant und 59.000 stationär. Das ergibt eine Übergriffsrate von gerade mal 0,0016 Prozent.

Sicherheitspersonal eingesetzt


Um weiterhin für die Sicherheit der Klinik-Mitarbeiter zu sorgen, wird am Standort Salzdahlumer Straße, von Freitag 16.30 bis Montag 8 Uhr, Wachpersonal auf der Psychiatrie eingesetzt, das gleichzeitig auch für die Internistische Intensivstation und die Zentrale Notaufnahme zur Verfügung steht. In der Unfallchirurgie in der Holwedestraße wird esin den Zeiten von Freitag 21 bis 6 Uhr, Samstag 21 bis 6 Uhr, Sonntag 22 bis 4 Uhreine Überwachung geben.


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