„Urlaub mit Papa“: Backstage mit Michaela Schaffrath und Dustin Semmelrogge

von André Ehlers




Braunschweig. Abends auf der Bühne im Stück „Urlaub mit Papa“, jetzt, nachmittags schlendert er lässig in seiner Lederjacke durch das Café der Komödie am Altstadtmarkt. „Hallo, ich bin Dustin“ - so locker der Start, so locker plaudern wir weiter. „Nur so nebenbei, bitte nicht ganz so viele Fragen zu meinem Vater, ansonsten gerne freie Bahn.“ Ein Semmelrogge ist eben ein Semmelrogge. Dann kommt sie. Die fünf verspäteten Minuten sind ihr furchtbar peinlich. Im nächsten Augenblick strahlt aber ihr bezauberndes „Sorry-Lächeln“, so dass Zeit und Raum sowieso keine Rolle mehr spielen. Schnell sind wir beim „Du“ und mitten in einem Gespräch über das aktuelle Theater-Stück, Motorrad-Touren, kleine und große Töchter, stolze Väter sowie Fluch und Segen von Smartphones. Außerdem verrät Michaela Schaffrath, dass sie sich ein gemeinsames Ende zusammen mit Dustin Semmelrogge im Auto als eines der legendärsten Liebespaare der Filmgeschichte durchaus vorstellen könnte.

Das Interview können sie hier in einer leicht gekürzten Variante lesen oder im Player komplett anhören.

1. Über Urlaub mit dem „echten“ Vater und Dustin Semmelrogges Bekenntnis, selbst ein Spiel-Papa zu sein:


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Würdet Ihr mit eurem eigenen Papa in den Urlaub fahren und würde das möglicherweise so ablaufen wie auf der Bühne?

Michaela Schaffrath: Ich bin schon öfter mit meinem Eltern in den Urlaub gefahren, aber Du würdest jetzt wohl eher wissen wollen, ob ich mit meinem Papa alleine in den Urlaub fahren würde?!

Genau, denn Dein Bühnen-Papa macht Dir ja als Christine das Leben ganz schön schwer.

Michaela Schaffrath: Na ja, er macht es ja nicht bewußt. Das passiert einfach. Es ist ja ein Gemisch aus Lebenserfahrung und Fürsorge, gepaart mit vielen peinlichen Momenten. Da ist viel Fremdschämen im Spiel. Aber in der Tiefe meines Herzens weiß ich natürlich, das ist nicht böse gemeint. Das ist eben ein Papa, wie Papas so sind.

Wie oft müsstest Du bei deinem echten Papa „Och, Mensch Papa“ sagen müssen?

Michaela Schaffrath: Ich glaube, fast so oft wie bei meinem Bühnen-Papa...



Dustin, Du hast doch bestimmt mit deinem Papa schon Urlaub in „Wacken“ oder bei „Rock am Ring“ gemacht?!

Dustin Semmelrogge: Na ja, wir sind schon Rocker. Das stimmt, aber bei so Massenaufläufen wie in „Wacken“ muss es jetzt nicht sein. Wir sind gerne unter uns, zu zweit unterwegs und erkunden die Landschaft auf Bikes. Wir waren aber auch schon gemeinsam bei den Stones oder den „Fantastischen Vier“.

Ihr beide seid eher wie zwei Kumpels, oder?

Dustin Semmelrogge: Ja, manchmal sogar eher als Vater und Sohn.

Welche Rolle spielt denn dein Vater noch in deinem Leben, Michaela?

Michaela Schaffrath: Beide, mein Vater und meine Mutter, spielen eine große Rolle in meinem Leben. Sie haben mich glücklicherweise mein ganzes Leben begleitet und haben auch immer zu mir gestanden, egal was ich gemacht habe. Sie haben mich auch immer unterstützt, finanziell oder wenn ich sie um Rat gefragt habe. Mein Vater ist eine Kombination aus beidem. Er gibt mir einen Ratschlag, wenn ich ihn frage. Und manchmal haut er auch einen raus, ohne dass ich ihn frage. Er ist eben der Typ Vater, der dieses Behutsame oder Vorsichtige hat. Aber er ist auch mein Freund. Ich vertraue ihm sehr viel an.

Dustin, was für ein Vater bist Du denn deiner Tochter gegenüber?

Dustin Semmelrogge: Ich bin sehr liberal. Meine Tochter darf eigentlich alles. Natürlich hat sie auch Grenzen, muss pünktlich ins Bett und so. Aber grundsätzlich hat sie oft die freie Entscheidung. Sie darf viel ausprobieren. Natürlich darf sie jetzt nicht auf einen Kirchturm klettern und auf dem Dach balancieren. Aber grundsätzlich schenke ich ihr viel vertrauen oder probiere gemeinsam mit ihr viele Dinge aus. Sie soll die Welt entdecken. Ich bin ein Spiel-Papa. Aber ich bringe ihr auch grundsätzliche  Dinge wie Respekt und viele traditionelle Werte bei.

2. Über gutes und schlechtes Theater sowie Provinz- oder Insel-Paparazzi


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„Urlaub mit Papa“ ist eine Komödie und läuft unter dem Oberbegriff „Boulevard“ - was ist für Euch generell gutes, was ist schlechtes Theater?

Michaela Schaffrath: In erster Linie ist es wichtig, dass die Zuschauer einen schönen Abend erlebt haben. Ich finde es toll, wenn man sie zwei Stunden aus ihrem Alltag herausholen kann. Bei einer Boulevard-Komödie ist es in der Regel leichter als wenn man ein schweres, klassisches Stück spielt. Aber auch da können die Menschen natürlich versinken. Bei uns ist es schön, das die Menschen aus dem Stück kommen, ein breites Grinsen im Gesicht haben und sagen: „Das war ein schöner Abend!“ Ich glaube, dann ist es gut.

[image=8500 alignright]Dustin Semmelrogge: Ich sehe das genauso. Die Leute sollen glücklich sein und Spaß haben, einfach gelöst nach Hause gehen. Aus dem Alltag ausbrechen und irgendwie abchillen. Also, wer lacht nicht gerne?! Darum funktioniert Comedy ja auch in anderen Bereichen sehr gut. Weil Leute mit Lachen viele Sorgen vergessen können und sich quasi auslachen können. Manchmal trauen sie sich das woanders nicht. Natürlich machen wir hier Boulevard, aber für mich ist es immer die Frage: Wann fängt Kunst an? Die Staatstheater hauen auf uns gerne mal drauf und sagen: „Ach, die machen so leichten Kram und können sich gar nicht mit uns vergleichen oder messen.“ Ich finde das schade. Denn gerade, wenn man Leute zum Lachen bringen will, dann braucht man auf jeden Fall ein gewisses Talent.

Michaele Schaffrath: Ein toller Kollege, Mogens von Gadow, hat mir mit auf den Weg gegeben. Es ist schwerer Zuschauer  zum Lachen zu bringen als zum Weinen. Das wollte ich dazu auch noch einmal sagen, weil es manchmal so belächelt wird. Klar sieht das immer total easy auf der Bühne aus, aber das ist eben auch unser Beruf. Es locker aussehen zu lassen.

Fünf Flurfunk-Fragen an Michaela Schaffrath


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Das Stück hat eine Einleitung durch die Hauptdarstellerin. Also Christine kommt zu Beginn vor den Vorhang und weist das Publikum ein. Zunächst weiss man nicht so recht, ob da nun noch die Schauspielerin Michaela oder schon die Figur Christine steht. Wie sieht es in diesem Augenblick in dir selbst aus?

Michaela Schaffrath: Generell ist immer ein Stück von mir persönlich mit auf der Bühne. Es fällt mir natürlich leichter, in eine Rolle zu schlüpfen, die mir ähnlich ist. Bei Christine ist das in vielen Fällen so. Aber wenn sich der Vorhang öffnet oder die Musik beginnt, dann stehe ich in der Figur auf der Bühne. Dann ist das die Christine. Sie erzählt die ersten zwei bis drei Kapitel des Romans. Denn wir spielen ja einen komprimierten Bestseller. Ansonsten würde das Stück auch viel zu lange dauern.

Wobei Du schon sehr mit dem Publikum spielst?!

Michaela Schaffrath: Da kommt dann natürich auch ein bisschen die Moderatorin in mir durch. Das Spielen mit den Zuschauern. Ich mag das auch sehr gerne und ich funktioniere auch sehr gut im direkten Zusammenspiel mit dem Publikum. Ich weiß noch, dass mir dieser Monolog bei den Proben sehr schwer gefallen ist, weil ich in leere Ränge sprechen musste. Ich habe dann immer zu unserem Regisseur, Jan Bodinus, gesagt: „Jan, mach dir keine Sorgen. Sobald da Menschen sitzen, funktioniert das. Das ist für mich immer noch so ein Katalysator.

Gisbert von Meyer ist die komische Figur in dem Stück. Der Provinz- oder Insel-Paparazzi. Hast Du dir da einen bestimmten Reporter zum Vorbild genommen?

Dustin Semmelrogge: Eigentlich nicht. Ich hatte nie einen direkten Typen im Kopf. Natürlich habe ich mir manche Eigenschaften überlegt, die so ein Reporter wohl mitbringt, wenn er mit seiner Kamera unterwegs ist. Ich bringe da so typische Sätze mit hinein wie: „Ich bringe dich ganz groß raus“ oder so. Ansonsten nimmt man eben, wie Michaela auch gesagt hat, eine ganze Menge von sich selbst mit auf die Bühne. Es ist vielleicht vergleichbar mit einem Surfer, der immer versucht, die richtige Welle zu erwischen oder der Rennfahrer, der sich an seine verschiedenen Autos gewöhnen muss. So versuche ich das auch mit meinen Rollen. Das kommt dann Stück für Stück. Der Gisbert ist ja auch ein ganz spezieller lustiger Typ, der sich manchmal gar nicht, manchmal zu ernst nimmt. Er denkt ab und an, dass er die Welt begriffen hat und tappt dann doch wieder voll ins Fettnäpfchen.

3. Über den Namen „Semmelrogge“ und den Satz „Ich bereue nichts“


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Wie sehr öffnet der Name „Semmelrogge“ für dich Türen, wie ost ist er aber auch vielleicht eine Last für dich?

Dustin Semmelrogge: Ich sage immer, es ist fifty-fifty. Es ist natürlich ein großer Name und eine Last auf meinen Schultern oder große Fußstapfen, in die ich trete. Nicht nur die meines Vaters, auch die meines Opas. Obwohl die heutigen Zeiten für Schauspieler ganz anders sind wie damals. Auf der anderen Seite ist es natürlich auch ein Vorteil, wenn man in dem Beruf anfängt. So war es jedenfalls bei mir. Also, wenn man sich beworben hat, dann sagt vielleicht der ein oder andere mal schneller: „Ach guck mal, das ist ja der Sohn vom Semmelrogge. Der Vater ist ja so eine colle Type. Dann schauen wir uns doch auch mal den Sohn an.“ Allerdings haben die dann auch gleich ein Bild von Dir oder eine Erwartungshaltung im Kopf. Wenn man dann verkackt, dann ist es vielleicht sogar schwieriger, weil dann alle sagen, der Junge hat kein Talent, oder so?!

Dein Vater hatte seinen großen intenationalen Durchbruch als zweiter Wachoffizier im Film „Das Boot“ Anfang der 80er. Du bis 1980 geboren. Wann war dir als Kind klar, dass dein Papa auf der Leinwand zu sehen und ein berühmter Schauspieler ist?

Dustin Semmelrogge: Irgenwann habe ich das gecheckt. Aber das dauerte doch eine ganze Zeit bis mir klar wurde, dass Schauspieler ein besonderer Beruf ist. Beim „Boot“ war ich sogar das „Boots-Baby“. Aus Erzählungen weiß ich, dass ich meinen Vater manchmal am Set besucht habe. So habe ich bereits früh an verschiedenen Sets Luft geschnuppert. Als Kind habe ich mich manchmal gewundert, wenn die Leute meinen Vater angesprochen haben und ein Foto machen oder ein Autogramm haben wollten. Ich habe mich dann gefragt, warum? Mein Vater kennt die Leute doch gar nicht, was wollen die denn von ihm? Ich habe erst in der Schule, in der dritten oder vierten Klasse wirklich begriffen, dass mein Vater Schauspieler ist und nicht etwa als Feuerwehrmann arbeitet oder ins Büro geht. Da wurde dann schnell auch eine Art „Star-Aura“ hinein interpretiert. Bei mir in der Familie wurde daraus allerdings nie wirklich ein großes Ding gemacht. Das war auch nie mein Anrieb, Schauspieler zu werden. Ich habe den Beruf gewählt, weil ich gemerkt habe, dass mein Vater viel Spaß hat und es am Set total interessant ist. Die Leute gehen locker miteinander um. Du kannst mit der Harley fahren oder auf einem Pferd reiten. Einfach außergewöhnliche Dinge machen. Das ist der Grund, warum ich Schauspieler bin und nicht etwa, um über einen roten Teppich zu laufen.

Fünf Flurfunk-Fragen an Dustin Semmelrogge


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Michaela, ist bei Dir eigentlich auch ein künstlerischer Background in der Familie wie bei Dustin?

Michaela Schaffrath: Nein, überhaupt nicht. Ich komme aus einer ganz normalen Arbeiter-Familie. Mein Vater und mein Bruder sind Maurer. Ich selbst habe Kinderkrankenschwester gelernt. Mein Weg verlief zunächst ganz klassisch bürgerlich. Erst nach einem kleinen Umweg von zwei Jahren bin ich in die Schauspielerei gegangen. Von meinem Vater habe ich allerdings viel davon abbekommen was die Neugierde angeht und die Abenteuerlust betrifft. Dieses Vagabundenleben hätte meinen Vater auch gefallen. Das hat er mir auch schon einmal gesagt. Er hat sich selbst nur nicht richtig getraut.

Glaubst Du, er sieht sich in Deiner Karriere auch ein bisschen selbst verwirklicht?

Michaela Schaffrah: Was die Reiserei betrifft, verrückte Dinge zu erleben und viele Menschen kennenzulernen - darin auf jeden Fall.

13 Jahre bist Du nun schon als Schauspielerin unterwegs. Trotzdem werden die zwei Jahre, die Du in der „Erotik“ gearbeitet hast, immer einen Teil deiner Biografie ausmachen. Gibt es aus dieser Zeit etwas, das Du mitgenommen hast, von dem Du sagen würdest, dass hat mich geprägt und zu der Frau gemacht, die ich jetzt bin?

[image=8502 alignleft]Michaela Schaffrath: Die beiden Jahre eigentlich nicht. Natürlich war es für mich auch eine Art Sprungbrett. Ohne diese zwei Jahre wäre ich vermutlich jetzt auch gar nicht hier und würde mit Dustin zusammen auf der Bühne stehen. Das muss man einfach mal so sagen. Es ist ein Teil meines Lebens, ein Stück meiner Vita, das dazu gehört. Ich stehe auch dazu und werde nie sagen, ich bin jung, brauchte das Geld und bereue alles. Ich habe nur mittlerweile den Standpunkt: Was ich vor zwanzig Jahren gut fand, muss ich heute nicht unbedingt immer noch gut finden. Oder, dass ich diesen Weg heute noch einmal so gehen würde. Was mich mehr geprägt hat, waren die fast zehn Jahre als Kinderkrankenschwester. Was es heißt, auf Menschen einzugehen, sich auf Menschen einzulassen, Gespräche zu führen, ein Gespür für Menschen zu bekommen. Das unterstützte natürlich auch meine „helferische“ Ader, die ich von Geburt an habe und die sich durch mein ganzes Leben zieht. Das hat mich am meisten geprägt. Die zwei Jahre in der Erotik haben mir wiederum geholfen zu lernen was es heißt, in der Öffentlichkeit zu stehen oder auch, in meinem Fall, über Nacht bekannt zu werden.

Eigene Kinder hast Du nicht?

Michaela Schaffrath: Nein, dass hat einfach nie gepasst. Entweder waren die Männer nicht die Richtigen, weil sie keine Kinder wollten. In meiner letzten Ehe war es dann so, dass mein Mann und ich sicher waren, dass es einfach nicht in die Karriere-Planung passt. Mein Leben sollte wohl so sein. Ich akzeptiere das. Ich habe ein wunderbares Patenkind und bin glücklich so wie es ist. Es war mir nicht vergönnt, eigene Kinder zu haben. Ich bin aber deswegen nicht traurig.

4. Über Facebook-Nachrichten und ein gemeinsames Ende im Auto


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In dem Stück spielt ein Handy eine große Rolle. Es sorgt dafür, dass sich die Figuren kennenlernen, sorgt aber auch für jede Menge Mißverständniss und Verwicklungen. Welche Rolle spielt denn das Smartphone in Eurem Leben?

Michaela Schaffrath: In meinem Fall ersetzt es das Büro. Ich habe mich lange dagegen gesträubt, bin nun aber glücklich, dass ich es habe. Ansonsten bin ich aber eher ein Freund der alten Schule, schreibe gerne Briefe oder telefoniere. Ich mag persönliche Gespräche, in denen ich den Leuten in die Augen sehen kann. Ich hasse dieses ständige Mail- oder Facebook-Nachrichten-Schreiben. Ich finde, dass dadurch das Persönliche verloren geht. Die Leute verlernen zu kommunizieren.

Dustin, ein öffentliches Facebook-Profil habe ich von Dir nicht gefunden. Gehst Du bei den neuen Medien eher auf Distanz?

Dustin Semmelrogge: Ja, das muss ich schon sagen. Ich habe natürlich ein Facebook-Profil. Das nutze ich aber nur im privaten Kreis. Eine eigene Homepage habe ich auch nicht. Ich habe zwar nichts dagegen, habe wiederum mit Computern generell nicht viel am Hut. Ich war immer ein Naturbursche. Habe lieber an meinem Moped den Vergaser frisiert oder bin mit meinem Fahrrad durch die Gegend gegurkt und habe Fußball gespielt. Ich habe zwar ein Smartphone, poste aber nur im Freundeskreis. Ich mag auch nicht diese Online-Castings, in denen Du gar nicht mehr ins Casting-Büro gehst. Ich finde auch, dass das persönliche Kennenlernen einfach fehlt.



Steht Ihr lieber auf der Bühne oder am Set vor der Kamera?

Michaela Schaffrath: Du kannst es eigentlich nicht wirklich vergleichen. Es sind zwei verschiedene Herangehensweisen. Natürlich ist es grundsätzlich schön, schauspielerisch tätig zu sein. Mir macht beides sehr viel Spaß. Im Moment liegt mein Schwerpunkt allerdings auf dem Theater. Ich habe bis 2017 gut zu tun. Das konnte ich beim Fernsehen nie behaupten. Das Theater ist meines Erachtens das vielleicht ehrlichere Handwerk. Du hast kein Netz, keinen doppelten Boden, kannst nicht sagen: „Sorry, Text vergessen, können wir noch einmal von vorne anfangen.“ Der direkte Kontakt zum Publikum ist super. Du bekommst direktes Feedback. Der Applaus am Ende ist Deine Quote. Bislang habe ich eine gute Mischung zwischen Theater und Fernsehen hinbekommen. Darüber bin ich sehr glücklich. Man muss fairerweise sagen, dass man beim Fernsehen besser verdient.

Dustin Semmelrogge: Das hat sich mittlerweile aber auch gedreht?! Ich habe ja mit dem Fernsehen angefangen, habe in Krimis wie „Großstadtrevier“ gespielt oder in der Comedy-Serie „Ritas Welt“ mit Gaby Köster. Habe also zu Beginn sehr oft vor der Kamera gestanden. Dann hat es etwas nachgelassen und ich bin froh, dass ich die letzten drei, vier Jahre sehr viel auf der Bühne machen konnte. Es macht mir beides Spaß, bin aber ein großer Film-Fan. Ich habe eine riesen DVD-Sammlung und gehe wohl auch öfter ins Kino als ins Theater. Allerdings entdecke ich durch die Arbeit auf der Bühne auch ganz neue Seiten an mir. Man ist natürlich manchmal auch gewzungen, viele Dinge zu machen. Man will schließlich auch leben.

Was wäre denn eine Traumrolle für Euch?

Dustin Semmelrogge: In meinem Fall wäre das „Bonnie und Clyde“ oder „Harold und Maude“. Solche Typen fände ich interessant. Auch gerne „Natural Born Killers“. Aber eigentlich sind es „Bonnie und Clyde“ das Liebespaar der Filmgeschichte.

Michaela, wäre das etwas für Dich, am Ende mit Dustin im Auto erschossen zu werden?

Michaela Schaffrath: Mit Dustin auf jeden Fall, im Film zumindest. Ich selbst habe keine Traumrolle. Ich empfinde jede Rolle als Geschenk, weil ich aus jeder Rolle viel mitnehme und dabei auch noch viel lerne. Ich bin einfach dankbar dafür, dass ich schon viele tolle Rollen spielen durfte. Auch jetzt bei Christine - bin ich so glücklich, dass ich diese Rolle angenommen habe. Sie macht mich sehr glücklich und es ist eine große Freude, diese Rolle zu spielen.

„Urlaub mit Papa“ - in der KOMÖDIE am Altstadtmarkt


15. April bis 10. Mai 2014



Inszenierung: Jan Bodinus



Mit: Renate Koehler, Astrid Straßburger, Michaela Schaffrath, Harald Dietl, René Oltmanns, Dustin Semmelrogge und Andreas Werth

Zum Inhalt




Urlaub mit Papa – das ist wie Ferien in der Irrenanstalt. So empfindet es zumindest die frisch geschiedene Christine. Eigentlich sollte es ein erholsamer Ferienaufenthalt bei ihrer besten Freundin Marleen auf Norderney werden, bei dem die beiden Frauen eine geerbte Pension renovieren wollten. Doch kurzerhand wird entschieden, dass Heinz seine Tochter begleiten soll. Bereits die Anreise entpuppt sich für Christine als ein Tanz auf dem Vulkan, denn Heinz hat so seine ganz eigene Ansicht von der Welt. Auf Norderney angekommen, übernimmt Heinz – zusammen mit dem Reporter Gisbert – das Zepter auf der Baustelle. Und es kommt, wie es kommen muss: Chaos auf der ganzen Linie. Als dann auch noch bekannt wird, dass ein Heiratsschwindler sein Unwesen auf der beschaulichen Insel treiben soll, ist Heinz nicht mehr zu stoppen. Entpuppt sich etwa der charmante und gut aussehende Johann als Betrüger oder findet Christine am Ende doch ihr Glück?

Wir laden Sie ein und setzen Sie auf unsere Gästeliste am 1. Mai 2014!


Unsere Verlosung ist beendet. Jeweils 2 Plätze auf der Gästeliste „Urlaub mit Papa“ / 1. Mai / 20 Uhr haben gewonnen:

Alexander Simons


Astrid Bätge-Rottluff


BraunschweigHeute.de wünscht viel Spaß!


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