Volkswagen stellt Kraftwerke von Kohle auf Gas um


Es ist vorgesehen, im sogenannten „Heizkraftwerk Nord/Süd", einer Art Wahrzeichen des Werks Wolfsburg, die Kohlekessel durch eine Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD-Anlage) und drei Heißwasser-Kessel zu zu ersetzt. Fotos. Volkswagen
Es ist vorgesehen, im sogenannten „Heizkraftwerk Nord/Süd", einer Art Wahrzeichen des Werks Wolfsburg, die Kohlekessel durch eine Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD-Anlage) und drei Heißwasser-Kessel zu zu ersetzt. Fotos. Volkswagen

Wolfsburg. Der Volkswagen Konzern macht nach eigenen Informationen einen weiteren wichtigen Schritt, um die Umweltbelastungen spürbar zu reduzieren und steigt aus der Kohle aus: Der Konzernvorstand hat beschlossen, die beiden unternehmenseigenen Groß-Kraftwerke am Standort Wolfsburg grundlegend zu modernisieren und von Steinkohle- auf Erdgasbetrieb umzustellen.


In diesem Zuge sollen mehrere neue Gas- und Dampfturbinenanlagen als Ersatz für die bestehenden Steinkohlekessel errichtet werden. Dafür werden rund 400 Millionen Euro investiert, die Inbetriebnahme soll zwischen 2021 und 2022 erfolgen.

Mit den neuen und hocheffizienten Gasturbinen für die Kraftwerke in Wolfsburg werden die CO2-Emissionen in der Strom- und Wärmeerzeugung dauerhaft um rund 1,5 Millionen Tonnen pro Jahr reduziert. Dies entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoß von aktuell zirka 870.000 Fahrzeugen und ist ein Rückgang von fast 60 Prozent im Vergleich zu den bisherigen Emissionen der Kraftwerke am Standort Wolfsburg. Auf die deutschen Produktionsstandorte umgelegt würde dies einer Reduktion von 50 Prozent entsprechen. Die Betriebsführung für die Anlagen wird von der Konzerntochtergesellschaft VW Kraftwerk GmbH übernommen.

Beitrag leisten, um den Klimawandel einzudämmen


„Der Volkswagen Konzern will und muss seinen Beitrag leisten, um den Klimawandel einzudämmen und die Luftqualität zu verbessern. Deshalb treiben wir die Elektrifizierung unserer Fahrzeuge voran und machen gleichzeitig die klassischen Antriebe effizienter und sauberer. Und deshalb setzen wir uns auch in der Produktion neue, ambitionierte Ziele: Bis 2025 werden wir die Umweltlasten (Energie, CO2, Wasser, Lösemittel und Abfall) im gesamten Volkswagen Konzern um 45 Prozent gegenüber 2010 reduzieren. Die Umstellung der beiden Kraftwerke am Konzernsitz Wolfsburg von Kohle auf Gas ist dafür ein klares Zeichen und ein wichtiger Schritt. Weitere werden folgen", sagte Matthias Müller, Vorsitzender des Vorstands der Volkswagen Aktiengesellschaft, nach der Entscheidung der Unternehmensleitung.

Danach ist vorgesehen, im sogenannten „Heizkraftwerk Nord/Süd", einer Art Wahrzeichen des Werks Wolfsburg, die Kohlekessel durch eine Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD-Anlage) und drei Heißwasser-Kessel zu ersetzt. Damit können allein dort in Zukunft zirka 136 Megawatt elektrische Leistung sowie zirka 386 Megawatt thermische Leistung erzeugt werden. Zudem sollen auf dem heutigen Kohle-Lagerplatz neben dem „Heizkraftwerk West" zwei weitere GuD-Anlagen entstehen, die dann zirka 288 Megawatt elektrische und zirka 265 Megawatt Wärmeleistung erreichen. Für diese hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung werden am Standort rund 400 Millionen Euro investiert.

Die entsprechenden Genehmigungen der Behörden sowie den Fortgang der Detailplanung und der Ausschreibung vorausgesetzt, könnte noch 2018 mit den ersten Bauarbeiten begonnen werden. Mit der voraussichtlichen Inbetriebnahme zwischen den Jahren 2021 und 2022 werden die CO2-Emissionen dann um fast 60 Prozent bzw. um zirka 1,5 Millionen Tonnen pro Jahr sinken – so viel wie der Ausstoß von aktuell zirka 870.000 Fahrzeugen pro Jahr.

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Michael Heinemann, Sprecher der Geschäftsführung der VW Kraftwerk GmbH, ergänzt: „Für den Fall einer zukünftig wirtschaftlichen Erzeugung von synthetischem Erdgas, etwa durch die Nutzung von Power-to-Gas-Anlagen, könnten wir sogar eine vollständige CO2-Neutralität erreichen. Dies würde im Sinne der Energiewende eine zukunftsweisende Ergänzung zu den erneuerbaren Energien bilden."

„Doch nicht nur Kohlendioxid steht bei den neuen Anlagen auf der Streichliste, auch der Wasserverbrauch, das Abfallaufkommen und die übrigen Emissionsfrachten werden mitunter drastisch reduziert – durchschnittlich um ca. 50 Prozent. Damit leisten wir auch einen Beitrag zur Reduzierung der lokalen Umweltlasten", erläutert Stephan Krinke, Umweltmanagement Beauftragter des Volkswagen Konzerns.

Die beiden Kraftwerke am Standort Wolfsburg stellen nicht nur den überwiegenden Anteil der Stromversorgung der Standorte Wolfsburg, Emden, Hannover, Kassel, Braunschweig und Salzgitter der Marken Volkswagen Pkw und Volkswagen Nutzfahrzeuge sowie der Volkswagen-Komponentenwerke sicher. Auch die Wärmeversorgung des Werkes sowie der Stadt Wolfsburg erfolgt über diese Anlagen.


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