"Was damals Recht war" - Ausstellung in der Kommisse

von Jan Borner


Eingangsbereich der Ausstellung "Was damals Recht war" in der Kommisse. Fotos: Jan Borner
Eingangsbereich der Ausstellung "Was damals Recht war" in der Kommisse. Fotos: Jan Borner | Foto: Jan Borner



Wolfenbüttel. Am Mittwochabend eröffnete in der Kommisse die Sonderausstellung "Was damals Recht war...", die von der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel veranstaltet wird und sich mit der Geschichte der Militärjustiz und ihren Urteilen gegen Zivilisten und Soldaten in der NS-Zeit beschäftigt. Die Wanderausstellung startete im Jahr 2007 in Berlin und macht nun bis zum 2. August Halt in Wolfenbüttel. 

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Stele über den Soldaten Walter Siebert von der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel. Foto: Jan Borner



Konzipiert wurde die Ausstellung von der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und neben der allgemeinen Geschichte der Militärjustiz werden auch persönliche Fallgeschichten von Menschen nachgezeichnet, die von der Wehrmacht zu schweren Strafen oder gar zum Tode verurteilt wurden.

Die Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel hat mit einer neuen Stele in der Ausstellung außerdem auch einen regionalen Bezug erarbeitet. Die Stele befasst sich mit dem Schicksal des Soldaten Walter Siebert, der am 23. Juni 1944 in Braunschweig wegen Fahnenflucht zum Tode verurteilt und im Strafgefängnis Wolfenbüttel inhaftiert wurde. Mit gerade einmal 24 Jahren wurde Walter Siebert am 15. August 1944 auf dem Schießstand Braunschweig Buchhorst hingerichtet.

Die Ausstellung beschäftigt sich zusätzlich mit der Rehabilitierung der von der Wehrmachtsjustiz verurteilten Menschen. Wie die Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel in einer Mitteilung zur Ausstellung erklärt, hob der Deutsche Bundestag zwischen 1998 und 2009 zwar die meisten Unrechtsurteile der Wehrmachtsjustiz auf, dennoch aber gelten viele der Verurteilten noch bis heute als Feiglinge oder Verräter. Die Ausstellung soll dazu beitragen solche Auffassungen zu korrigieren.


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