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Wechsel-Winter bringt Bienen aus der Spur

von Robert Braumann


117 Mitglieder zählt die Vorsitzende des Imkervereins Braunschweig. Heidje Rupp-Horn. Fotos/ Video: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann



Braunschweig. In den letzten Jahren haben die Hobby-Imker in der Löwenstadt immer weiter zugenommen. 117 Mitglieder zählt die Vorsitzende des Imkervereins Braunschweig. Heidje Rupp-Horn, mittlerweile als Mitglieder. Sie versorgen 598 Bienenvölker und vielen von ihnen macht der launische Winter zu schaffen. Die Bienen sollten sich jetzt eigentlich in der Winterruhe befinden, doch die Wetterkapriolen sorgen dafür, dass immer wieder zum Sammeln aufgebrochen wird. 

"Husch, Husch, rein mit euch in den Bienenstock, es ist jetzt Winter, ihr habt hier draußen nichts verloren",  Heidje Rupp-Horn schüttelt den Kopf und muss zusehen, wie einige Spurbienen ausfliegen. "Sie wollen einfach nicht verstehen, dass sie momentan hier draußen nichts verloren haben", sagt sie achselzuckend. "Ist es Sommer, Frühling oder Winter, durch die schwankenden Temperaturen sind sie völlig durcheinander gekommen." Im Herbst bekommen die Bienen spezielle Kost, die die Tiere für die kalte Jahreszeit einlagern. "Dadurch, dass sie viel zu lange aktiv sind, wird die Nahrung kaum reichen und nun ist der Frost schon da, dann nehmen die Völker auch keine Nachfütterung mehr an", berichtet sie. "Sind sie einmal in der Wintertraube beisammen, dann kann man da wenig machen", so Heidje Rupp-Horn. Sie selbst wacht über 13 Völker, die in und um ganz Braunschweig verteilt sind.

"Vielleicht schaffen sie es nicht über den Winter"


Durch den Wechsel-Winter könnten die Insekten durchaus in Gefahr sein. "Es ist leider gut möglich, dass es einige Völker nicht durch den Winter schaffen." Vorausschauen und Planen könnten die Insekten leider nicht, dafür gäbe es die Imker.

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Die Bienen sollten eigentliche Winterruhe halten. Foto:



Sie habe keine Angst vor einem großen Bienensterben, es sei schon immer passiert, dass Völker nicht über den Winter gekommen seien. Aber ein Problem bestünde in jedem Fall für die Hobby-Imker. "Wenn Leute sagen, dann kaufe ich mir eben Neue, dann kann ich nur den Kopf schütteln. Aus meiner Sicht ist es die Aufgabe von einem Imker sein Volk über den inter zu bringen." Jeder versuche es jetzt auf seine Art und Weise die Bienen zu unterstützen. Ein Patentrezept habe sie nicht. Ein weiteres Problem könne der Parasitenbefall werden. Sind die Bienen in ihrem Winterzustand, haben sie keine Brut. Dann können die Tiere mit Oxalsäure behandelt werden, damit soll die Varroa-Milbe abgetötet werden. Das kann aber erst geschehen, wenn der Frost da ist. Ob die Behandlung noch erfolgreich sein wird, könne erst die Zeit zeigen, sagt sie.




Ein paar Hintergrund Informationen hat sie auch noch parat. "Ein gesundes Bienenvolk gibt gut und gerne 35 Kilo im Jahr ab. Dann muss das Ganze noch geschleudert werden, dass artet manchmal ganz schön in Arbeit aus." Ein kleines Hobby für Nebenbei sei es somit sicherlich nicht, sich Bienen zu halten, meint sie. Man müsse sich schon engagieren, um alles am Laufen zu halten. Willkommen beim Imkerverein sei jeder, der Lust habe sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Besondere Auflagen gäbe es nicht. Sie hat auch die Überlegung, ob nicht einige Flüchtlinge bei der Imkerei mitmachen könnten. "Da haben sie gleich einen Einstieg, eine Aufgabe, lernen andere Menschen kennen und können sich engagieren. Vielleicht hat der Ein oder Andere ja sogar schon Erfahrungen in diesem Bereich. Unsere Tür steht in jedem Fall für alle offen", so die Vorsitzende des Imkervereins Braunschweig.


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