Wenn die Kastanie das Auto zerbeult

von Robert Braumann


Gerade im Östlichen Ringgebiet purzeln die Kastanien unaufhörlich von den Bäumen. Foto: Vollmer
Gerade im Östlichen Ringgebiet purzeln die Kastanien unaufhörlich von den Bäumen. Foto: Vollmer | Foto: Frank Vollmer

Braunschweig. Jeden Herbst das gleiche Bild - in einigen Straßen purzeln die Kastanien auf Autodächer und hinterlassen nicht selten unschöne Dellen. Wer kommt für solche Schäden auf und werden die Bäume nicht mehr gepflanzt, um das in Zukunft zu verhindern?


Die Kfz-Schadenexperten der Öffentlichen Versicherung Braunschweig, erklärten gegenüber regionalHeute.de "Hat der Kunde eine Teilkaskoversicherung abgeschlossen, kann er seine Versicherung in Anspruch nehmen, wenn die Kastanien im Rahmen eines Sturmes (Windstärke 8 beziehungsweise 63 km/h Windgeschwindigkeit) vom Baum herabgefallen sind. Mit einer Vollkaskoversicherung hat der Kunde auch ohne den Sturm die Möglichkeit, seine Versicherung in Anspruch zu nehmen - allerdings verliert er dadurch unter Umständen seinen Schadenfreiheitsrabatt. In beiden Fällen greift die mit der Versicherung vereinbarte Selbstbeteiligung. Ohne Kaskoversicherung hat der Kunde keinen Anspruch auf eine Regulierung des Schadens, der durch herabfallende Kastanien entsteht."

Kein Grund etwas zu ändern, findet die Stadt


Die Stadt sieht wiederum keine größeren Probleme durch die Bäume. Konkrete Hinweise oder Beschwerden hinsichtlich durch fallende Kastanienfrüchte beschädigter Autos seien dem Fachbereich Stadtgrün und Sport nicht bekannt, so Stadtsprecher Rainer Keunecke. Auch ein Verzicht auf die Bäume sei grundsätzlich nicht angedacht. "Grundsätzlich werden Kastanien an Straßen, die bisher mit dieser Baumart bestanden waren, nach wie vor durch Kastanien ersetzt, wenn zum Beispiel im Zuge von Straßensanierungen oder der Neuordnung von Verkehrsanlagen vereinzelte Rosskastanien entnommen werden mussten, zum Beispiel im südlichen Bültenweg."

Bei der Begrünung von neugebauten Straßen spiele die Rosskastanie inzwischen allerdings eine eher untergeordnete Rolle. Die Baumgattung reagiere bei Bodenverdichtungen und Streusalz recht empfindlich mit Wachstumsdegeneration und sei bei Verletzungen der Stammrinde anfällig für holzzersetzende Pilze. "Die Fruchtbildung und der hieraus resultierende spätsommerliche Fruchtfall der Rosskastanie spielt bei der Auswahlentscheidung zur Verwendung von Rosskastanien an Straßen allerdings keine Rolle", ergänzt er.


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