"WESTival" am Westbahnhof


Die Stadt lädt zum großen Open-Air. Foto: Stadt Braunschweig
Die Stadt lädt zum großen Open-Air. Foto: Stadt Braunschweig | Foto: Stadt Braunschweig



Braunschweig. Mit einem großen, bunten Open-Air-Festival unter dem Titel „WESTival“ im Herzen des Areals am ehemaligen Westbahnhof feiert die Stadt Braunschweig mit vielen Kooperationspartnern am Freitag, 30. Oktober, den Abschluss des Förderprojekts „Westbahnhof“. Insgesamt rund 5 Millionen Euro wurden aus Mitteln der Stadt, der Europäischen Union sowie verschiedener Stiftungen investiert. Oberbürgermeister Ulrich Markurth eröffnet das Festival um 14 Uhr gemeinsam mit Jörg Röhmann, Staatssekretär im niedersächsischen Sozialministerium. Der Eintritt ist frei.

„Von einer fast vergessenen Industriebrache am Rande der Stadt hat sich der Bereich des alten Westbahnhofs in den vergangenen Jahren zu einem neuen Quartier zum Leben und Arbeiten entwickelt“, freut sich Oberbürgermeister Ulrich Markurth. „Entstanden ist ein Areal für Kultur, Gewerbe und Freizeit und ein Treffpunkt für Jung und Alt, dessen Attraktivität ins gesamte Stadtgebiet ausstrahlt. Darüber freue ich mich sehr, und ich lade alle Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt ein, diesen Erfolg gemeinsam zu feiern.“ Nach der Eröffnung auf der Hauptbühne am Jugendplatz, moderiert von Andre Ehlers, sind viele Attraktionen auf dem weitläufigen Areal zu entdecken (komplettes Programm siehe Anhang). Der Verein Braunschweiger Verkehrsfreunde bietet Draisinenfahrten an. Es gibt Führungen zur Historie des Westbahnhofs. Der „Garten ohne Grenzen“ öffnet seine Pforten. Ein Nacht-Flohmarkt lädt zum Schauen und Kaufen ein.

Das „Kontorhaus“ am Jödebrunnen ist für Lesungen geöffnet, diverse Musik-Acts untermalen die Romantik des Jödebrunnens mit ihren Klängen. Zum Essen und Trinken trifft man sich auf dem Marktplatz vor der Hauptbühne. Infostände informieren über die Tätigkeiten der Stadterneuerung und des Quartiersmanagements. Zudem hat der Beteiligungsprozess „Denk Deine Stadt - Wofür steht Braunschweig im Jahr 2030?“ - hier seine vorletzte Station. Auch für Kinder und Jugendliche gibt es eine Menge zu erleben, zum Beispiel auf dem Bungee Jump Tower und bei Graffiti-Mitmach-Aktionen. Es finden Skate- und BMX-Shows statt. Die Sportjugend Braunschweig ist mit einer Kletterwand vertreten. Die Braunschweiger Zeitung bietet als Mitmachaktion den „Gläsernen Tresor“ zum Entdecken an. Für die Kleinen gibt es Stockbrotessen am Lagerfeuer.

Am Rande des Blumenteichs kommen die Fans elektronischer Tanzmusik zum Zuge. Houseroom-Events bieten hier eine kleine, aber feine Tanzmöglichkeit mit House, Techno und Goa. Bei Einbruch der Dunkelheit wird der Westbahnhof an mehreren Orten von Lichtkünstler Bernd Schulz wirkungsvoll in Szene gesetzt. Auf der Hauptbühne gibt es ein Stelldichein regionaler Indie-, Rock- und HipHop-Größen. Hier kann bis in den späten Abend gerockt und gefeiert werden. Weitere Informationen gibt es unter www.braunschweig.de/westival. Das „WESTival“ wird gefördert mit Städtebaufördermitteln von Bund, Land und der Stadt Braunschweig und realisiert in Kooperation mit den Akteuren und Kulturschaffenden, den Vertreterinnen und Vertretern aus der Politik, interessierten Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Einrichtungen aus dem „Soziale Stadt“ – Gebiet. Der Bereich des ehemaligen Westbahnhofs führte durch Kriegszerstörung, industriellen Wandel und weitreichende Veränderungen der Stadtstruktur zunehmend ein Schattendasein im städtebaulichen Abseits. Um dies zu ändern und in die Aufwertung des Quartiers zu investieren, warb die Stadt Braunschweig im Jahr 2007 Fördermittel aus dem EU-Förderprogramm EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung – Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung) ein. Mit der Programmaufnahme des Areals „Westbahnhof“ als Teil des 2001 förmlich festgelegten Sanierungsgebietes „Westliches Ringgebiet - Soziale Stadt“ stellte die EU der Stadt Braunschweig für die Aufwertung der Bahnbrache und ihrem Umfeld von der EU 1,9 Mio. € bereit. Mit der Gegenfinanzierung durch die Stadt Braunschweig in gleicher Höhe sowie einem zusätzlichen Eigenanteil wurden insgesamt ca. 4,1 Mio. € investiert. Damit konnten viele interessante Einzelprojekte umgesetzt werden, die ihrerseits weitere Entwicklungsimpulse geben. Neben einer grundlegenden Neuordnung des Bereichs samt neuer Erschließung sind dabei insbesondere die Schaffung von Grünzonen und Freizeiteinrichtungen im öffentlichen Raum zu nennen. Dazu gehören der neue Jugendplatz – der größte seiner Art in der Stadt - mit seiner Skateanlage und einem Fußballplatz, der Mehrgenerationenpark mit Bewegungsparcours, der „Garten ohne Grenzen“ sowie die Wegeverbindung im Bereich des Jödebrunnens. Als Kunstobjekt wurde der vom Büro Brederlau und Holik entwickelte „Industriepfad“ installiert.

Auch das Baugebiet in der Blumenstraße wurde durch die EFRE-Förderung initiiert. Ein Fußweg verbindet die Helenenstraße mit dem ehemaligen Ringgleis – einst Bahntrasse, heute beliebter Freizeitweg und wesentliches strukturelles Element sowie Identifikationsmerkmal im Sanierungsgebiet. Darüber hinaus wurden weitere Maßnahmen im Umfeld des Westbahnhofs aus Städtebauförder-mitteln finanziert. Dazu gehören der rote Container des Jugendstützpunkts und der BMX-Parcours am Jugendplatz sowie der Wendehammer in der Büchnerstraße. Mit weiteren finanziellen Mitteln der Stadt, der Richard Borek Stiftung und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz konnte das unter Denkmalschutz stehende Becken des historischen Jödebrunnens, der im Mittelalter die Stadt mit Wasser versorgte, instandgesetzt werden. Ins-gesamt wurden im Bereich des Westbahnhofes damit rund 5 Mio. € seit 2009 investiert.

Weitere kleine und große Veränderungen stehen an. Auf zwei neu entstandenen Grundstücken siedelt sich zum Beispiel mit dem „IT-Campus“ ein neuer Gewerbebetrieb an. Auf Anregung von Bürgerinnen und Bürgern wird nahe der Blumenstraße ein Bouleplatz entstehen. Eine Treppe soll den Jugendplatz mit der Münchenstraße verbinden. Das alte Mauerwerksgebäude aus dem Jahr 1891 in Höhe des Jugendplatzes soll zum soziokulturellen Zentrum ausgebaut werden. Ein „Pipenweg“, benannt nach den historischen Wasserleitungen, wird den Jödebrunnen mit der Weststadt verbinden. Auch das historische „Kontorhaus“ soll saniert werden. Der gleichnamige Arbeitskreis entwickelt derzeit ein Trägermodell, um eine Nutzung langfristig sichern zu können


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