Winterkorn: VW-Aufsichtsrat prüft Schadensersatzanspruch

von Bernd Dukiewitz


Muss er doch noch zahlen, selbst wenn er nichts wusste? Martin Winterkorn. Foto: Volkswagen

Wolfsburg. Volkswagen lässt aktuell durch den Aufsichtsrat prüfen, ob der ehemalige VW-Chef Martin Winterkorn nicht doch haftbar für den Dieselskandal gemacht kann, selbst wenn er wirklich nichts davon wusste. Das berichtet der "Spiegel".


Auch Audi-Chef Rupert Stadler droht dieses Ungemach. Eventuell haben sich beide immerhin eines Organisationsversagens schuldig gemacht. "Selbst wenn ein Konzernchef nichts von Manipulationen wusste, könnte man ihm unter Umständen vorwerfen, dass er dafür hätte sorgen müssen, dass er sie erfährt. Dafür könnte das Unternehmen ehemalige oder tätige Konzernchefs belangen", sagte ein mit der Angelegenheit vertrauter Rechtsanwalt dem "Spiegel".

Aktuell laufen aber auch noch Ermittlungen, die versuchen herauszufinden, wann die Manager was wussten. Sollte es so sein, dass Winterkorn und Stadler die Wahrheit sagen, bestünde dennoch die Chance, dass sie Ihre Sorgfaltspflichten als Manager verletzt haben und somit haftbar wären. "Vorstände können auch dann in der Haftung für illegale Taten in ihrem Unternehmen stehen, wenn sie nichts davon wussten. Es reicht, wenn sie es hätten wissen müssen und wenn die Taten bei einer ordnungsgemäßen Organisation des Unternehmens nicht begangen worden wären", sagt Rechtsanwalt Jonas Mark, Partner und Wirtschaftsrechtsexperte bei der Kanzlei Dornbach gegenüber dem "Spiegel".


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