Wohin mit dem Wertstoffmüll? Wolfsburg mit neuem Entsorger

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Auch wenn mittlerweile die Fehr Umwelt Ost GmbH für den Werstoffmüll zuständig ist, stehen noch verbreitet Tonnen des Vorgängers Remondis im Stadtgebiet. Diese wurden von Fehr angemietet. Foto: Eva Sorembik
Auch wenn mittlerweile die Fehr Umwelt Ost GmbH für den Werstoffmüll zuständig ist, stehen noch verbreitet Tonnen des Vorgängers Remondis im Stadtgebiet. Diese wurden von Fehr angemietet. Foto: Eva Sorembik | Foto: Eva Sorembik

Wolfsburg. In Wolfburg ist seit diesem Jahr die Fehr Umwelt Ost GmbH für die Entsorgung von Wertstoffmüll zuständig. Diese erfolgt sowohl über gelbe Säcke als auch mittels größerer Tonnen. regionalHeute.de fragte bei der Stadt wie die Details geregelt sind und was passiert, wenn der Müll falsch entsorgt wird.


Doch zunächst weist Ralf Schmidt, Pressesprecher der Stadt Wolfsburg auf etwas Grundsätzliches in Sachen Plastik- beziehungsweise Wertstoffmüll hin: "Der Begriff Wertstoffmüll/-abfälle wird gerne verwendet, ohne klare Definition, was damit eigentlich gemeint ist. Die Bundesregierung hat ein geplantes Wertstoffgesetz vorerst auf Eis gelegt. Hier geht es in erster Linie um Vorgaben zu stofflich verwertbaren Abfällen. Die stoffliche Verwertbarkeit hat in den meisten Fällen keinen direkten finanziellen Wert. Die einzigen Abfallfraktionen, welche tatsächlich Erlöse abwerfen sind Altpapier, Alttextilien und Schrott. Bei Kunststoffen steht eher der Ressourcenschutz im Mittelpunkt, wobei eine stoffliche Verwertung heute in zunehmendem Maße durch den Einsatz von Mischkunststoffen erschwert oder gar unmöglich gemacht wird."

Säcke oder Großbehälter


Bei der Entsorgung von potenziell verwertbaren Abfällen sei zu unterscheiden, ob es sich um Verpackungsabfälle oder stoffgleiche Nichtverpackungsabfälle handele. Verpackungsabfälle aus Kunststoffen, Verbundstoffen und Metallen würden in Wolfsburg in gelben Säcken sowie in verdichteter Bebauung auch in gelben Müllgroßbehältern erfasst. Dabei handele es sich um eine duale (zweite), privatwirtschaftlich betriebene Abfallabfuhr neben der kommunalen Abfallentsorgung (Restmüll, Biomüll und Altpapiertonne). "Auf der Grundlage der Verpackungsverordnung des Bundes riefen Verpackungshersteller, Konsumgüterindustrie und private Entsorgungsunternehmen 1991 das sogenannte Duale System Deutschland (DSD) ins Leben, damit Verpackungsabfälle getrennt entsorgt und möglichst dem Recycling zugeführt werden. Inzwischen konkurrieren mehrere dieser dualen Systeme miteinander und sind Auftraggeber dieser Entsorgungsleistung", so Schmidt. Eine Miterfassung von stoffgleichen Nichtverpackungsabfällen über gelbe Säcke oder gelbe Tonnen finde in Wolfsburg nicht statt.

Der Müll wird alle 14 Tage geholt


"Im Gebiet der Stadt Wolfsburg ist die Fehr Umwelt Ost GmbH über einen Zeitraum von drei Jahren (2017 bis 2019) mit der Sammlung dieser Abfallfraktion durch diese dualen Systemträger beauftragt", so der Pressesprecher weiter. Das Unternehmen sei vertraglich verpflichtet, in Wolfsburg die gelben 70-Liter-Säcke in 14-täglichem Abfuhrrhythmus abzufahren. Die Aufstellung gelber Wertstoffbehälter von 1.100 Litern erfolge gemäß Vereinbarung bei Mehrfamilienhäusern mit mehr als 20 Personen pro Stellplatz kostenlos. Auch hier finde eine 14-tägliche Leerung statt. Nachschub an gelben Säcken sei über die Fahrer der Müllfahrzeuge der Firma Fehr sicherzustellen. Als besonderer kommunaler Service sei aber auch eine Abholung an verschiedenen Ausgabestellen (WAS, Rathaus, Verwaltungsstellen) möglich. Eine regelmäßige Verteilung unter Zugrundelegung eines Berechnungsschlüssels erfolge nicht.

Wann drohen Strafen bei falscher Befüllung?


"Die Abfallwirtschaftssatzung der WAS sieht zwar im Kapitel Ordnungswidrigkeiten auch Ahndungen bei Verstößen gegen die Getrennthaltungspflicht von Abfällen vor, am Anfang steht dennoch immer die Aufforderung zur Nachsortierung des Abfallbehälters in Verbindung mit Beratungsgesprächen zur Aufklärung über Sachverhalte. Hier leistet die Abfallberatung der WAS Hilfestellung und Überzeugungsarbeit und setzt auf die Eigenverantwortung und Einsicht bei Bürgerinnen und Bürgern in Wolfsburg", erklärt Ralf Schmidt. Die Ahndung einer Ordnungswidrigkeit unter Mithilfe der Unteren Abfallbehörde der Stadt Wolfsburg sei die ultima ratio. Dies musste bisher in Wolfsburg nicht angewendet werden. Bei der Abholung der Verpackungsabfälle (gelber Sack/gelbe Tonne) könne der Entsorger bei Fehlwürfen die Leerung unterlassen und ebenfalls zur Nachsortierung auffordern.

Weitere wichtige Informationen gibt es auf den Internetseiten der Wolfsburger Abfallwirtschaft und Straßenreinigung (WAS) unter www.was.wolfsburg.de.


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