Wolfenbüttel und Hornburg feiern traditionelles Erntedankfest

von Martina Hesse


Am Sonntag ist Erntedankfest. Doch woher stammt dieser Tag eigentlich? Symbolbild. Foto: Andreas Meißler
Am Sonntag ist Erntedankfest. Doch woher stammt dieser Tag eigentlich? Symbolbild. Foto: Andreas Meißler | Foto: Andreas Meißler/Gärtnermuseum



Wolfenbüttel/Hornburg. Am Sonntag, 4. Oktober, findet gleich an zwei Orten ein Erntedankfest statt. Zahlreiche Gäste werden in Hornburg und in Wolfenbüttel zu diesem traditionsreichen Fest erwartet. 

Mit Kaffee und Kuchen werden die Gäste ab 14 Uhr in der Museumsgalerie in Hornburg erwartet. Hier können die historisch eingerichteten Handwerksstuben im Heimatmuseum besichtigt oder etwas über die Stadtgeschichte erfahren werden. In gemütlicher Runde können hier Erntedankkaffee getrunken und nette Gespräche geführt werden.
Wer gerne selbst mal Kartoffeln roden möchte, der kann dies beim Erntedankfest im Gärtnermuseum in Wolfenbüttel tun. Von 14 bis 18 Uhr werden frisch gebundene Herbststräuße und Kräutergebinde werden angeboten und Wolfenbütteler Gemüse steht zum Verkauf. Der Naturschutzbund informiert rund um das Thema Streuobstwiese. Außerdem haben die Besucher die Gelegenheit, das ehemalige Gärtnerwohnhaus zu erkunden.

Woher kommt das Fest der Erntegaben?


Das Erntedankfest entstammt keiner rein christlichen Tradition, sondern wurde bereits in vorchristlicher Zeit begangen. Ähnliche Riten sind beispielsweise aus dem römischen Reich, Griechenland und Israel bekannt. Die Germanen feierten die Erntezeit und damit den Herbstanfang drei Tage lang. Sie dankten ihren Göttern mit unterschiedlichen Ritualen. Für das Pferd Sleipnir, das dem Hauptgott Odin gehörte, ließen sie auf dem Feld Korn stehen. Außerdem wurden aus den letzten Korngarben Kränze geflochten. Am bekanntesten ist sicherlich die amerikanische Art des Erntedanks. Das Thanksgiving-Fest ist ein nationaler Feiertag und wird am vierten Donnerstag im November gefeiert. Traditionell wird zu diesem Tag ein gefüllter Truthahn verspeist. Auch aus dem asiatischen Raum sind Varianten bekannt. In Japan beispielsweise opferte der Kaiser früher den Göttern frisch geernteten Reis. Heute feiern die Japaner stattdessen im November den Tag des Dankes für die Arbeit. Im Islam erinnert der Fastenmonat Ramadan an Erntedanktraditionen, im Hinduismus die Wintersonnenwende. Für das Erntedankfest in Deutschland variierte der Termin zunächst, findet aber inzwischen stets am ersten Sonntag nach dem Michaelistag (29. September) statt und fällt somit meistens auf den ersten Sonntag im Oktober.


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