Wolfenbüttel. Am 7. und 8. Juni findet die „Woche der Umwelt“ 2016 im Park von Schloss Bellevue in Berlin statt. Eine Jury wählte 190 Aussteller aus, die an diesen Tagen ihre innovativen Ideen und Projekte zur Nachhaltigkeit der interessierten Öffentlichkeit vorstellen – darunter auch das Projekt „Smartphone App zur Prognose von toxischen Algenblüten (HAB)“ von Prof. Dr. Hedda Sander. Die Wissenschaftlerin lehrt und forscht an der Fakultät Versorgungstechnik der Ostfalia Hochschule am Campus Wolfenbüttel.
Algenblüten, insbesondere von Blaualgen (Cyanobakterien), stellen in Binnengewässern und an Badestränden saisonal ein Gesundheitsrisiko dar, das mit sich verändernden klimatischen Bedingungen prominenter werden wird. Die von einigen Spezies produzierten Toxine führen bei Betroffenen durch Hautkontakt oder Ingestion zu allergischen Reaktionen unterschiedlicher Schweregrade. Lokale Gewässerüberwachung erfordert eine zeitlich und finanziell aufwendige Strategie für Umweltämter oder private Nutzer, die nachhaltige Überwachung oder Meliorationsmaßnahmen erschweren.
Aufgrund eines an einem eutrophierten Flachsee über eine Sommersaison (2013) erhobenen Datensatzes wurde eine Smartphone Applikation (App) entwickelt, die Algenblüten anhand einfach zu ermittelnder Parameter vorhersagen und damit Kosten der Überwachung reduzieren und nachhaltige Strategien zur regionalen Sanierung entwickeln helfen kann. Das der Android App zugrunde liegende Model für ein logistisches Wachstum von Mikroorganismen wurde von der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Zusammenarbeit mit der Partnerhochschule University of Wisconsin, USA, entwickelt. Es erlaubt eine Prognose von Algenblüten durch Nutzung unterschiedlicher und einfach zu ermittelnder Messdaten wie Informationen über Wassertemperatur, Gewässertiefe, Sichttiefe und Phosphatgehalt. Weitere Informationen: www.ostfalia.de/v und www.dbu.de
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