Workshop zum Thema Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg


„Ein Taugenichts aus Frankreich“. Der Zeichnung liegt das Wortspiel „oiseau“ (Vogel) - „oisif“ (Müßiggänger) zugrunde. Sie spielt auf ein französisches Lied mit dem Titel „C‘est un oiseau qui vient de France“ (1885) an: Ein Vogel fliegt in das vom deutschen Kaiserreich annektierte Elsass und sollte nie mehr wieder den Himmel Frankreichs sehen. Foto: NS-DOK Köln
„Ein Taugenichts aus Frankreich“. Der Zeichnung liegt das Wortspiel „oiseau“ (Vogel) - „oisif“ (Müßiggänger) zugrunde. Sie spielt auf ein französisches Lied mit dem Titel „C‘est un oiseau qui vient de France“ (1885) an: Ein Vogel fliegt in das vom deutschen Kaiserreich annektierte Elsass und sollte nie mehr wieder den Himmel Frankreichs sehen. Foto: NS-DOK Köln

Braunschweig. Zu einem Workshop zum Thema „Ausländische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg“ lädt das Städtische Museum Braunschweig am Samstag, 14. April, von 12.30 bis 17 Uhr, ein. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Stadt Braunschweig hervor.


Der erste Teil des Workshops findet in der Gedenkstätte Schillstraße, Schillstraße 25, statt, der zweite Teil im Städtischen Museum Braunschweig, Haus am Löwenwall, Steintorwall 14. Die Kosten für den Workshop sind im Eintrittspreis von fünf Euro enthalten. Um eine Anmeldung zur Veranstaltung unter der Telefonnummer 470-4504 oder per E-Mail an martin.baumgart@braunschweig.de wird gebeten.

Im Rahmen der Ausstellung „PHILIBERT UND FIFI Karikaturen des französischen Zwangsarbeiters P. Philibert Charrin im Nationalsozialismus“ bietet das Städtische Museum Braunschweig zusammen mit der Gedenkstätte Schillstraße Braunschweig diesen Workshop über Dokumente, Bildquellen und Erinnerungsberichte an. Die Beschäftigung mit personenbezogenen Quellen bildet einen Schwerpunkt dieser kooperativen Veranstaltung. Zunächst setzen sich die Teilnehmenden in der Gedenkstätte Schillstraße nach einer historischen Einführung exemplarisch mit dem Schicksal ziviler Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus Polen auseinander, die in der Kriegsindustrie in Braunschweig eingesetzt wurden. Anschließend werden die Zeichnungen von Philibert Charrin im Städtischen Museum diskutiert.

Blätter des französischen Künstlers P. Philibert Charrins


Die Ausstellung „PHILIBERT UND FIFI Karikaturen des französischen Zwangsarbeiters P. Philibert Charrin im Nationalsozialismus“ ist noch bis zum 13. Mai im Haus am Löwenwall zu sehen und zeigt Blätter des französischen Künstlers P. Philibert Charrins (1920-2007), die er während seiner Zeit als Zwangsarbeiter in einem NS-Arbeitslager in den Jahren 1943 bis 1945 anfertigte: über 80 Karikaturen, Zeichnungen und Plakate, ergänzt um Originaldokumente aus seinem Nachlass.

Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden Charrins Zeichnungen ausgestellt und publiziert. In den Folgejahren erlangte er als Künstler seiner Zeit mit seinen Gemälden und Collagen großes Ansehen. Für seine Karikaturen als Zwangsarbeiter interessierte sich aber niemand mehr, und er selbst verschloss diesen Lebensabschnitt in sich – bis kurz vor seinem Tod. 70 Jahre später entwickelte das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln diese Ausstellung und präsentierte diesen einzigartigen Schatz zum ersten Mal nach 1946 wieder öffentlich.


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