Zwei Wolfenbütteler bei Landestagung

von Robert Braumann


Die Delegierten  der Landsmannschaft Schlesien in Duderstadt.   Im Bild, Landesvorsitzender Helmut Sauer (2. Reihe  2.v.rechts)  und die Wolfenbütteler  Georg Hattwig und Dieter Lorenz  (4.u.5. in der  2.R.v. li) mit den weiteren  Heimatvertriebenen. Foto: privat
Die Delegierten der Landsmannschaft Schlesien in Duderstadt. Im Bild, Landesvorsitzender Helmut Sauer (2. Reihe 2.v.rechts) und die Wolfenbütteler Georg Hattwig und Dieter Lorenz (4.u.5. in der 2.R.v. li) mit den weiteren Heimatvertriebenen. Foto: privat | Foto: privat



Wolfenbüttel. Die Landesgruppe Niedersachsen der Landsmannschaft Schlesien hatte zu ihre jährliche Landestagung, verbunden mit den Schlesischen Kulturtagen, ins Jugendgästehaus in Duderstadt eingeladen. Landesvorsitzender Helmut Sauer (Salzgitter) begrüßte dazu über 80 Delegierte aus Niedersachsen, darunter auch Vertreter aus den Städten Braunschweig und Salzgitter sowie dem Landkreis Wolfenbüttel. Denn, es gibt Menschen für die Schlesien ihre Heimat war, ist und bleibt.

Im Mittelpunkt der Vorträge standen Lebenswege von vier Schlesiern. Helmut Sauer sprach über die Biografien von Dr. Herbert Czaja, Dr. Herbert Hupka und Michael Graf von Matuschka, dem Landrat von Oppeln. Dr. Idis Hartmann (Oldenburg) brachte den Zuhörern das Wirken von Friedrich, Wilhelm Graf von Reden nahe, der vor 200 Jahren starb. Die Arbeit des Schlesischen Kreis-, Städte- und Gemeindetages (SKSG) stellte dessen Vizepräsident Manfred Richter (Hildesheim) vor. Er berichtete über die Begegnungsfahrt nach Schlesien im Sommer 2014. Dabei standen Städtepartnerschaften, Schulpartnerschaften und die Schulung von Deutschlehrern im Mittelpunkt der Arbeit. Ernst August und Edith Jacobs (Cuxhaven) informierte über berühmte Nicht-Schlesier und ihre kulturellen Beiträge für Schlesien. Es waren 22 bekannte Persönlichkeiten, die in den 800 Jahren in Schlesien wirkten, seit die bayrische Prinzessin Hedwig von Andechs als Herzogin nach Schlesien kam und den Liegnitzer Piastenherzog heiratete. Sie wird heute von Polen wie von uns Deutschen verehrt.

Die Geschichte der „Charta der deutschen Heimatvertriebenen,“ vom 5. August 1950, bekannt auch als „Stuttgarter Erklärung der Heimatvertriebenen“, brachte Jutta Graeve-Wölbling (Soltau) ins Gedächtnis. Schon vor 65 Jahren hatten die Heimatvertrieben auf Rache und Vergeltung für die Vertreibung aus ihrer Heimat verzichtet und zugesichert am Wiederaufbau Deutschlands und Europas mitzuwirken. Graeve-Wölbling stellte fest „Die Vertriebenen haben ihr Versprechen gehalten, ein friedliches Europa gemeinsam aufzubauen, das muss aber auch der jungen Generation in unseren Schulen vermittelt werden.“ Adelheid Moschner, Christine Hasler und Rudolf Schwarz (alle Wolfsburg) organisierten einen schlesischen Heimatabend. Schlesische Gedichte, Erzählungen und mit sehr viel gemeinsamen Liedern führten sie durch die schlesische Heimat. In den Pausen und bei den „Kellerdiskussionen“ gab es auch Gespräche unter den Delegierten aus der Region, Magdalena Kutz und Irmgard Garbe (Braunschweig), Helmut Sauer und Renate Pommorin (Salzgitter) und Georg Hattwig und Dieter Lorenz (Kreis Wolfenbüttel.)

Die Schlesischen Kulturtage endeten mit einem Bericht über die aktuellen Fragen der Bundespolitik, der Arbeit der Landsmannschaft Schlesien in Niedersachsen und den Kontakten zu den heute polnischen Städten in der schlesischen Heimat. Mit Sorgen sehen die deutschen und polnischen Verantwortlichen auf die Wahlen in Polen.
Die Landesdelegiertenversammlung wird 2016 wieder zusammen mit den Schlesischen Kulturtagen vom 18. bis 20. Oktober 2016 in Duderstadt durchgeführt.


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